Wer lebt mit wem, warum und wie? 2012¶
Ein Camp für kritische Freiheit(en) und lebendige Alternativen, für radikale Traumverwirklichende jeden Alters
Kraft tanken und Kritik üben, stundenlang schaukeln oder sich die Köpfe heiß reden, Gemeinsamkeiten finden und Normen hinterfragen, Alternativen planen, Verantwortung übernehmen und mal so richtig abgeben und den Sommer genießen!
Auch 2012 findet wieder das „Wer lebt mit wem, warum und wie?“-Camp auf Burg Lutter statt – und zwar vom 20. Bis zum 29. Juli!
Wir, Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher Geschlechter und unterschiedlicher Vorstellungen, wollen aus einer linksradikalen, queerfeministischen und antirassistischen Perspektive Fragen nach dem richtigen (Zusammen)Leben im Falschen stellen, nach alternativen Lebensentwürfen und nach den Hindernissen und Möglichkeiten, auch mit Kind Politik zu betreiben. Wir wollen Strukturen und Diskriminierungsmechanismen hinterfragen, denen wir unterliegen und die wir weitertragen, uns über Wege des Umgangs mit ihnen und miteinander und über echte Alternativen austauschen.
Natürlich soll dabei der Genuss nicht zu kurz kommen: Wir wollen zusammen in der Sonne sitzen, spielen, Sandburgen bauen, Konzerten lauschen, leckeres Vokü-Essen verspeisen und vieles mehr.
Wer kann kommen? Menschen jeden Alters, jeden Geschlechts und jeder Herkunft. Alle, die Lust haben, festzustellen, dass sie nicht die einzigen sind, die sich diese und andere Fragen stellen. Alle, die in der einen oder anderen Form mit Kindern und/oder deren Bezugspersonen zusammenleben oder in Verbindung stehen oder auch einfach nur offen dafür sind. Alle, die Lust haben, mal wieder in Ruhe politische Diskussionen zu führen oder sich mit anderen auszutauschen. Menschen injedem Alter, die Lust haben, sich in selbsorganisierte Strukteren einzubringen und mitzugestalten. Alle, die sich über Raum freuen, in denen Verantwortung geteilt wird. Und alle, die schon längst mal mit ihren Freund_innen zelten gehen und in der Sonne liegen wollten, ohne dass die für euch üblicherweise Verantwortlichen, die einzige Begleitung sind.
Wie in den letzten Jahren auch wird es wieder Workshops geben, die wir zum Teil schon jetzt planen (können) und die zum Teil spontan auf dem Camp entstehen werden. Es wird Essen für alle geben, Bücher und Spiele und Spielgeräte, Abendprogramm und genug Platz zum Zelten. Wenn ihr jetzt schon Pläne und Ideen habt, was ihr auf dem Camp machen und einbringen möchtet, oder Gestaltungsvorschläge für uns habt, schreibt uns doch an: wer-lebt-mit-wem@riseup.net
Wie bisher auch gilt: zum Teil wird das Camp vorgeplant und vorstrukturiert sein, vollständig und tragbar wird es jedoch erst in Selbstorganisation. Der kritische Umgang mit Hierarchien ist uns wichtig – das bedeutet für uns aber nicht, dass es keine vorgegebenen Strukturen geben darf. Uns ist klar, dass es auf dem Camp viele verschiedene Leute und unterschiedliche Machtverhältnisse gibt (z.B. zwischen Leuten mit Kinderverantwortlichkeit und welchen, die keine haben; oder zwischen Leuten, die es gewohnt sind, sich in linken Debatten und Plena durchzusetzen und solchen, die die „Spielregeln“ nicht kennen.) Wir gehen deshalb davon aus, dass keine Strukturen zu haben nur bedeutet, bestimmte Hierarchien unsichtbar zu machen oder festzuschreiben, obwohl wir sie eigentlich aufdecken und ihnen entgegenwirken wollen. Ein fester Zeitplan beispielsweise schränkt Leute ein, die unbegrenzt über ihre Zeit verfügen können und wollen – denjenigen aber, die Verantwortung für Kinder tragen, macht unter Umständen ein verlässlicher Zeitplan erst möglich, sich tatsächlich einzubringen.
Das heißt für uns zweierlei: Zum einen wird es feste Essenszeiten geben, die an den Bedürfnissen derer ausgerichtet sind, die am unflexibelsten darin sind, nämlich den jüngsten unter uns. Zum anderen wird es feste Zeiten für Workshops geben, die versuchen, verschiedene Bedürfnisse zu berücksichtigen (z.B. unterschiedliche Aufstehzeiten und Schlafgewohnheiten). Damit es auch für Alleinerziehende und andere Menschen mit Verantwortung für Kids möglich wird, wirklich an Workshops teilzunehmen, soll es parallel zu den Workshops für die „Großen“ immer auch Betreuung für ganz Kleine und Programm für alle anderen geben.
Wir versuchen schon im Vorhinein, dies so weit es uns möglich ist zu planen, sind aber selbstverständlich auf Eure Unterstützung angewiesen. Wenn ihr euch vorstellen könnt, eine solche Betreuung für eine bestimmte Zeit (etwa 2 Stunden am Tag X) verbindlich zu übernehmen oder auch Programmpunkte für Menschen unterschiedlichen Alters (mitzu)gestalten, meldet euch doch bei uns!
Wir würden uns besonders freuen, wenn auch Kinder und Jugend Lust haben, sich Programm auszudenken, und helfen gerne bei der Umsetzung!
Wir freuen uns auf alle die kommen und Lust zum Genießen und Mitgestalten im Gepäck haben!
Auf bald auf Burg Lutter,
die Orga 2012